Unsere Partnerorganisation WARMI konnte pünktlich zum 31.12.24 das Projekt im Distrikt Virú (Dept. La Libertad) im Norden Perus erfolgreich abschließen.

In den Gemeinden Tomabal und Huacapongo leben ca. 500 Familien. 250 Familien, davon ca. 120 Kinder, leben unter prekären Bedingungen
Im Zentrum des Projekts standen der Auf- und Ausbau von Wissen und Bewusstsein der Bevölkerung im Bereich Gesundheit.
Gefördert wurden 250 Familien.
Gesundheit besteht nicht nur in der Abwesenheit von Krankheit. Daher gab es viele Themenkomplexe:
- Stärkung der (werdenden) Mütter im Bereich Gesundheit und Ernährung
- Verbesserung der Nahrungssituation
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Haus und Umfeld
Projektgebiet
Die Haupteinkommensquelle liegt im landwirtschaftlichen und agro-industriellen Bereich (Anbau für Exporte von u.a. Zuckerrohr, Spargel, Avocado, Artischocken und Mais).
In Huacapongo herrscht Wüstenklima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 23°C, der durchschnittliche jährliche Niederschlag 16 mm. An 334 Tagen im Jahr regnet es nicht, die durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit liegt bei 77 %, der UV-Index bei durchschnittlich 6. Das durchschnittliche Einkommen im Distrikt Virú beträgt S/.780 ($ 210), der Mindestlohn S/.1025 ($ 277). 31% der Bevölkerung leben in Armut. Die Unterernährungsrate bei Kindern liegt bei 8,9 %, das Risiko für Anämie bei 23% und bei Kindern unter 5 Jahren bei 28 % („Koordinierter Entwicklungsplan der Provinz Virú bis 2022“, „partizipativer Provinzstraßenplan der Provinz Virú 2020“, Beurteilung der Anämie nach WHO).
Die prekären sozioökonomischen Bedingungen haben sich in den letzten Jahren, befeuert durch die Corona-Pandemie, weiter verschlechtert. Werdende Mütter befinden sehr häufig in einem schlechten Gesundheitszustand und sind mangelernährt. Da die eigenen Überlebensbedürfnisse nicht befriedigt sind, haben sie keine Ressourcen, ihren Kindern Aufmerksamkeit und Zuwendung zu geben, geschweige denn, sich um einen gesunden Lebensstil zu kümmern. Grundlegende Kenntnisse über Hygiene und gesunde Ernährung sind nicht vorhanden. Nährstoffreiche und vitaminhaltige Nahrungsmittel stehen nicht zur Verfügung und/oder werden aus Unkenntnis nicht verwendet. Zum Beispiel kultivieren die Menschen gelben Mais, den sie selbst essen und auf dem Markt von Virú verkaufen. Es gibt wenige Familien, die anderes Gemüse anpflanzen, das sie jedoch nicht selbst verarbeiten, sondern verkaufen. Es fehlt an Wissen um gesunde, nicht einseitige Ernährung und Kenntnissen der Zubereitung. Meerschweinchenzuchten sind in diesen Siedlungen selten. Diese negativen Faktoren verringern die Chancen im zukünftigen Leben des Kindes, da sie irreversibel sind und oft von Generation zu Generation weitergegeben werden, so dass der Prozess zu einem Teufelskreis aus Wachstums- und Entwicklungsdefiziten wird.
Die meisten Kinder werden zunächst mit Muttermilch versorgt. Unzureichende Ernährungspraktiken bei der Einführung der ersten Beikost sind wesentliche Gründe für Mangel- und Unterernährung der Kleinen mit den oben beschriebenen Folgen. Zu nennen sind als weitere Folge eine hohe Rate an Prävalenzkrankheiten (ARI und EDAS).
Die Familien sind in dörflichen Strukturen untereinander vernetzt und tauschen sich aus. Man trifft sich gewohnheitsmäßig auf dem Dorfplatz und spricht über gemeinsame Anliegen. Das Gemeinwesen betreffende Angelegenheiten werden in Dorfversammlungen diskutiert. Auch die inkaische Tradition der „minga“ wird fortgeführt: Wenn Arbeiten für die Dorfgemeinschaft anstehen, packt jede und jeder mit an, es wird gearbeitet, gekocht und gegessen. WARMI nutzt diese Strukturen für seine Arbeit.
Stärkung der (werdenden) Mütter im Bereich Gesundheit und Ernährung
Hier fanden Workshops zu verbreitenten Krankheiten und Hygiene statt. Ebenso ging es um die Wichtigkeit des Stilles für das Immunsystem der Kinder und die Zubereitung gesunder Babynahrung in den verschiedenen Entwicklungsstadien. Auch die Bedeutung psychomotorischer Stimulation und emotionaler Zuwendung stand im Fokus.
Verbesserung der Nahrungssituation
Insgesamt 148 Familien haben Wissen über die Produktion von Gemüse und kennen Methoden einer Krankheiten vermeidenden Kleintierzucht. Es wurden eigenen Gemüsegärten angelegt und Gehege für Meerschweinchen gebaut.
Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Haus und Umfeld
Zur Gesundheit gehört auch eine hygienische Haushaltsführung.
Im Projektverlauf wurde ein System des Gesundheits-Monitorings etabliert. Insgesamt 30 Gesundheitshelfer/-inen sind nun ausgebildet, vor allem Mangelernährung und Anämie frühzeitig zu erkennen und kennen Methoden, gegenzusteuern.


Projektvolumen
Neue Horizonte hat insgesamt € 76.295,68 eingesetzt. Die Bundesrepublik Deutschland hat das Projekt (über die Engagement Global gGmbH) mit 75 %, also € 60.481,20, gefördert.
Zusammen sind wir stark
Wie üblich hat WARMI im Projektgebiet mit den statlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens, den Schulen und lokalen Autoritäten eng zusammengarbeitet.
