Öffentlichkeitsarbeit: WARMI stellt sich und das das aktuelle Projekt auf YouTube dar.
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Für Gesundheit in Peru
Öffentlichkeitsarbeit: WARMI stellt sich und das das aktuelle Projekt auf YouTube dar.
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Trotz Pandemie ist das geplante Projekt im Bezirk Laredo zu einem guten Abschluss gekommen. Unsere Partnerorganisation WARMI hat viel geleistet, auf das sie sehr stolz sein können!
Bis zum 16. März 2020 verlief die die Entwicklung des Projekts wie geplant. An diesem Tag erklärte die peruanische Regierung wegen der Pandemie den Beginn des Ausnahmezustands, der sich bis Ende des Projektes in verschiedene Ausprägungen fortsetzte.
In den folgenden 4 Monaten der nun verhängten Ausgangssperre ( April –Juli 2020) wurde das Projekt zwar durch Austausch über Handy und Whatsapp weitergeführt und die Vorbereitung der Kurse sowie die Erstellung von didaktischen Material vorgezogen, wesentliche Arbeiten, insbesondere Kurse und Workshops, konnten aber erst einmal nicht stattfinden.
Ab dem 1. August 2020 wurden die Aktivitäten des Teams im Laredo-Büro mit strengen Hygienemaßnahmen wieder aufgenommen (Schutzausrüstung, regelmäßige Schnelltests, Abstandsregelungen). Kurse und Workshops wurden grundsätzlich im Freien und in kleinen Gruppen durchgeführt oder durch Hausbesuche ersetzt.
Insgesamt ergab sich durch die Ausgangssperre und die aufwändigere Durchführung der Schulungen und Kurse unter COVID 19 Bedingungen eine kostenrelevante Verlängerung des Projektes um 5 Monate.
Ein wichtiger Punkt bei der Hilfe zur Selbsthilfe ist uns die politische Arbeit: die Menschen sollen Strukturen aufbauen, die es ihnen ermöglichen, sich zu vernetzen und ihre Rechte wahrzunehmen: Es wurden auf Initiative von WARMI in den Gemeinden CODECOS (Gemeindekomitees) gebildet, die als Sprachrohr und Vertreter der Dorfbewohner nun bei Durchsetzung von Rechten oder Formulierung von Forderungen / Wünschen gegenüber anderen Institutionen bereit stehen. Diese gegründeten Komitees sind öffentlich registriert und auf Dauer etabliert. Da die Bevölkerung Erfolge der Arbeit in den Komitees sieht, werden diese auch in Zukunft weiterarbeiten. Viele der ProjektteilnehmerInnen haben sich durch die gemeinsame Arbeit besser kennengelernt, tauschen sich nun in Gruppen aus und helfen einander. Sie haben gemerkt, dass sie gemeinsam ihre Interessen und demokratischen Rechte durch die gebildeten Komitees wesentlich effektiver artikulieren und durchsetzen können.
Die Gründung einer Gemeindeübergreifenden Kooperative zur Vermarktung der Meerschweinchen und Kauf von Futtermitteln und Baumaterialien hat sich leider durch die Pandemie noch nicht ergeben. Der Bürgermeister von Laredo und sein Stellvertreter haben jedoch zugesichert, dass diese zustande kommen wird und auf dem Markt ihre Produkte verkaufen kann.
Im Projekt wurde vermittelt, wie man Dünger selbst herstellt und dem Boden nur solche Stoffe zusetzen muss, die fehlen. Die Schädlingsbekämpfung wird mit ökologischen Mitteln betrieben. Wir erwarten, dass der Anbau gesunden Gemüses langfristig erfolgreich bleiben wird.
In den Workshops für Mütter und auch in denen für Schulkinder wurden die Notwendigkeit und Kenntnisse der Mülltrennung vermittelt. Im Zuge dieser Kurse wurden erste Container für die Sammlung von Plastikflaschen hergestellt und aufgestellt. Auf unserem Projektbesuch konnten wir feststellen, dass durch diese Kurse die allgegenwärtige Müllproblematik bewusster wurde und erste Stimmen eine regelmäßige Abfuhr z.B. der gesammelten Flaschen und des Mülls generell einforderten.
Wichtiger scheint uns aber noch die einsetzende Erkenntnis der Bewohner zu sein, dass eine vermüllte Umwelt vermeidbar ist. Wer Peru kennt, wird wissen, dass das ein sehr großer Fortschritt ist. – Arbeiten wir weiter zusammen an einer besseren Erde!
Wie Sie sicher in verschiedenen Nachrichtensendungen immer wieder hören und in der Presse lesen, trifft die Pandemie die Armen besonders hart. Seit März 2020 gilt in Peru der Ausnahmezustand. Die Schülerinnen und Schüler haben seit Beginn der Pandemie keinen Präsenzunterricht in der Schule. Es wird digitaler Unterricht angeboten. Doch wenn überhaupt, so sind die armen Familien allenfalls mit Handys ausgestattet, die aber nicht immer Empfang haben. Bildungsmäßig ist dieses Jahr für viele Kinder ein verlorenes Jahr. Vaticannews schreibt am 24. November 2020:
„Warnungen über die Langzeitfolgen der Schulschließungen gibt es längst von offizieller Stelle: Im Fall Perus hat am Freitag zum ‚Internationalen Tags der Kinderrechte‘ Ana Mendoza vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef erklärt, die zehn Monate Schulschließung im Jahr 2020 hätten den Kampf des Landes gegen Kinderarmut um zehn Jahre zurückgeworfen.[…] 1,2 Millionen mehr als zu Jahresbeginn, jetzt insgesamt 40 Prozent der Altersgruppe – seien nun von Armut betroffen, jedes zehnte Kind von extremer Armut. Man rechnet damit, dass insgesamt 500.000 Schülerinnen und Schüler in Peru wegen der überlangen Homeschooling-Phase ihre Bildungslaufbahn abbrechen werden; die Hälfte davon habe dies bereits getan.“
Quelle: Peru: Pandemie-Folgen für Mädchen verheerend – Vatican News
Wir fragen uns oft, wie es denen gehen mag, die hier auf dem Bild bei unserem letzten Besuch noch miteinander spielen und feiern konnten. Die Ausgangsbeschränkungen sind rigoros und verhindern, dass Kinder sich genug bewegen können.
Die beabsichtigten Kontaktbeschränkungen können von vielen Familien nicht eingehalten
werden, da sie gezwungen sind zu arbeiten, um nicht zu verhungern. FFP2-Masken sind nicht gratis und nur für Wohlhabende erschwinglich. In unseren Augen grotesk ist es,
wenn jemand aufgrund einer Coviderkrankung im Krankenhaus beatmet werden muss: er muss nämlich seine eigene (nicht gefüllte) Sauerstoffflasche mitbringen! Auch hier: nur für Reiche bezahlbar …
Warmi hat seit Beginn der Pandemie die Arbeit so gut wie es ging weitergeführt. Den
Kontakt zu den Menschen hat das Team per WhatsApp gehalten, so dass noch immer noch vieles realisierbar war und ist.
Hoffen wir auf ein baldiges Ende der Pandemie!
Michaela Salewsky-Heidel
Auch in unserem Projekt stellt uns Corona vor neue Herausforderungen.
Der peruanische Staat verhängte strikte Ausgangssperren, die in mehreren Phasen gelockert werden sollen. Für unser Projekt bedeutet das, dass z.B. Schulungen nicht mehr in Form von Versammlungen durchgeführt werden können, sondern Warmi sich auf Abstand mit einzelnen Familien trifft. Damit erreichen wie nur etwas 75% der geplanten Menschen. Andererseits könnte eine persönliche Schulung auch vielleicht intensiver sein. Wir werden sehen…
Innerhalb der Dorfgemeinschaft von Laredo hilft Warmi bei der Beschaffung von Schutzmaterial, der Installation von Waschbecken mit Seifenspendern und klärt bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Bevölkerung auf. Anders als bei uns haben die Peruaner im Falle einer schweren Erkrankung oft keine Möglichkeit, im Krankenhaus behandelt zu werden. Einerseits weil sie oft nicht versichert sind, andererseits, weil das Gesundheitssystem nur wenige Intensivplätze zur Verfügung hat.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) verleiht gemeinnützigen Organisationen, die bestimmten Kriterien genügen, auf Antrag das DZI-Spendensiegel.
Unser Verein besitzt kein solches Siegel, das seinen Inhabern zu besonderem Vertrauen seitens des Verbrauchers und damit zu erhöhten Spendeneinnahmen verhelfen soll. Der Grund ist einfach: Die Beantragung des Siegels kostet beim Erstantrag 1.500 € und anschließend jährlich 500 € zuzüglich 0,035% des jährlichen Spendenaufkommens (Quelle: de.wikipedia.org; das DZI veröffentlicht keine Preise).
Wir finden Vereinsarbeit transparenter, wie wir sie praktizieren: Wir veröffentlichen unsere Jahresrechnungen gleich im Internet. So können Sie selbst feststellen, dass wir sparsam mit unseren Mitteln umgehen, keinen erhöhten Verwaltungsaufwand betreiben und uns selbst keine Gehälter zahlen, weil wir ehrenamtlich arbeiten. Dass wir steuerrechtliche Vorschriften beachten und Geldmittel nur für satzungsgemäße Zwecke verwenden, muss uns kein Institut bescheinigen – das obliegt den Prüfungen durch unser Finanzamt, das Freistellungsbescheide (Bescheinigung der Gemeinnützigkeit) natürlich nicht verschenkt.
Wenn wir Spendenmittel für das DZI-Siegel ausgeben würden, wäre das ganz bestimmt nicht im Sinne unserer Spender und schon gar nicht der peruanischen Menschen, die wir durch unsere Projekte untersützen.
Auch das Argument, das Siegel sorge für so viel mehr Spendenaufkommen, dass wir trotz der Siegel-Kosten davon profitierten, mag uns nicht blenden – unsere Spendeneinnahmen gehören in unsere Projekte und nicht in die Taschen hiesiger Organisationen, wie gut begründet deren Kostensätze auch sein mögen.